Berichte (Michael Baumann und Horst Raber)
Michael Baumann
Auf den Plakaten des diesjährigen Rennsteiglaufs war zu lesen: „Der Kultlauf wird 40!“
Mittlerweile ist es auch für mich ein Kultlauf geworden, da ich bereits zum sechsten Mal daran teilgenommen habe. Wie bei den anderen Teilnahmen zuvor, bin ich zwar wieder nicht die lange Distanz über 72,7km gelaufen, aber immerhin habe ich dank der Teilnahme von Horst und seinen Erfahrungsberichten erstmalig einen Eindruck von der Langdistanz bekommen. Ich denke, dass sich die Eindrücke von Horst vom Supermarathon sehr stark mit meinen Eindrücken von dem Marathon decken. Diese Veranstaltung ist einfach geil, egal welche Distanz gewählt wird! Gute Organisation, gute Stimmung, die bei der Läuferparty am Abend endgültig überschwappt, und schöne Landschaft sind dabei die Erfolgsgaranten.
Erfolgreich war meines Erachtens auch unser Abschneiden. Horst und ich haben unsere erwarteten Zielzeiten deutlich unterboten. Ich konnte mich im Vergleich zum letzten Jahr um eine Viertelstunde steigern. Mit meinen Zwischen- und Gesamtzeiten war ich gar nicht so weit weg von meinen persönlichen Bestzeiten bei Straßenveranstaltungen. Aufgrund des anspruchsvollen Höhenprofils (700 Höhenmeter beim Marathon) und des Untergrunds (Crosslauf!) war das doch eher überraschend.
Horst und ich hatten an diesem Wochenende soviel Spaß, dass wir uns bereits zu einer Teilnahme an dem dann 41-jährigen Kultlauf committed haben. Noch habe ich die Hoffnung, dass dann auch für mich mal der Supermarathon Realität wird. Ich hoffe auch auf weitere Teilnehmer aus unserem Verein, damit wir im nächsten Jahr zur Läuferparty den Biertisch unter unseren Füßen in größerer Runde zum Wackeln bekommen. Es muss ja nicht der Supermarathon oder Marathon sein, auch der Halbmarathon ist legendär.
Ergebnisse
Horst Raber - Gesamtplatz: 197 - AK/Platz: M40/51 - Supermarathon (72,7km) - Nettozeit: 06:57:14
Michael Baumann - Gesamtplatz: 107 - AK/Platz: M40/25 - Marathon (43,5km) - Nettozeit: 03:23:27
Horst Raber
Mit Michael, samt Frau und Kinder machte ich mich am Freitag gegen 17.00 Uhr auf zum 40. Rennsteiglauf in Thüringen.
Als wir in Schleusingen, bei Micha´s Schwiegereltern, um ca.21.30 angekommen sind, begrüßten uns diese,
sowie einige weitere Verwandte sehr herzlich.
Schwiegervater Bernd bot sofort an, mit mir um 2.00 Uhr morgens aufzustehen um noch Kaffee zu machen und mich zu meinem Bus Shuttle ins 3 km entfernte Hindenah zu bringen.
Dankend nahm ich, wenngleich auch mit etwas schlechtem Gewissen, jemanden um diese unchristliche Zeit aus dem Bett zu holen,
das Angebot an und machte mich nach kurzem Gespräch bereits auf ins Bett.
In Hindenah war um 2.45 Uhr Abfahrt an der ersten Station des Shuttel`s,
vier weitere Anlaufstellen folgten um noch etliche Läufer aufzunehmen und nach Eisenach,
dem Startort des 40. Rennsteig Supermarathons, zu bringen.
Zum Glück bekam ich dies alles nicht mit, da ich in den weiteren ca. 2 Std. Fahrt, mein Schlafdefizit,
der doch recht kurzen Nacht (3,5 Std.), ausgleichen konnte.
Die Startnummernabholung verlief reibungslos, auch die Abgabe der Kleiderbeutel in die LKW`s war gut organisiert,
lediglich ein weiterer Kaffee blieb aus, da in Eisenach um 5.00 Uhr morgens nicht mal zu diesem Megaevent ein Bäcker geöffnet hat.
Der Startschuss erfolgte pünktlich um 6.00 Uhr und ca. 2600 Läuferinnen und Läufer nahmen die wunderschöne 72,7 km lange und mit ca. 1650 Höhenmetern versehene Strecke des Supermarathon´s in Angriff.
Leider stand ich am Start etwas zu weit hinten und es war wie so oft, einige Teilnehmer überschätzen von Start weg ihre Fähigkeiten,
so dass der „Rennsteig“ am ersten Anstieg, nach ca. 800 m, bereits kurzzeitig zum „Gehsteig“ wurde.
Es folgten ca. 6 -7 km mit weiteren teilweise engen Überholmanövern, bis ein freies Laufen möglich war, bereits hier merkte ich aber, dass es,
im Vergleich zur vergangenen Woche heute richtig rund läuft.
Nachdem ich mein persönliches Zeitziel großzügig gesteckt hatte und das Rennen locker anging, erreichte ich 26 km Marke bereits nach nicht mal 2,5 h.
Bis dort ging die Stecke ausschließlich bergauf und ich war, bereits hier, sehr sicher den Lauf weiterhin locker gestalten zu können um Ihn in ca. 7 – 7,5 h zu beenden.
Die Verpflegungsstationen waren gut sortiert und die Helfer in ausreichender Zahl vorhanden.
Aufgrund meines persönlichen Zeitvorsprungs konnte ich mir an den Verpflegungsstellen ausreichend Zeit nehmen um meine Versorgung sicher zustellen,
auch für den einen oder anderen Plausch, auf der Strecke sowie an der Versorgung blieb genug Zeit.
Aufgrund der frühen Startzeit und meiner Laufzeit von knapp 7 h war ich bereits um etwa 13.00 Uhr im Zielort Schmiedefeld angekommen.
So blieb genug Zeit um sich im extra aufgestellten Duschzelt frisch zu machen und anschließend mit der einen oder anderen Thüringer Bratwust und einem Schwarzbier zu stärken.
Am Nachmittag war dann relaxen angesagt, bevor ab 18.00 Uhr der zweite Teil des Event´s startete.
So etwas an Läuferparty habe ich bei meinen, doch nicht wenigen, Teilnahmen an diversen Ausdauerveranstaltungen noch nicht gesehen.
Als wir um kurz nach 18.00 Uhr das Bierzelt im Zielbereich betraten, standen bereits komplett alle Gäste, im randvollen Zelt, auf den Bänken und feierten bei Livemusik bis spät in die Nacht.
Fazit:
Supertolle Veranstaltung mit Strecken für jede Leistungsklasse von Halbmarathon bis Ultraläufer, passt alles von A – Z.
Traumhaft schöne Strecke durch den Wald mit einigen lichten Stellen die einen wunderbaren Ausblick auf den Thüringer Wald bieten.
Auch für nicht Trailerfahrene Läufer super zu laufen, da die Strecken nur wenige Passagen mit Wurzelwerk oder großen Steinen enthalten und sämtliche Anstiege (max. 15%) laufend machbar sind.
Spitzen Party zum Abschluss eines tollen Wochenendes.
Leider waren die bayerischen Teilnehmer hier sehr rar vertreten, evtl. könnten wir unser heimisches Bundesland im nächsten Jahr dort stärker vertreten, ich bin dabei.
Eine Teilnahme wird dringend empfohlen !!!!!!
Sportliche Grüße
Horst
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